Fast die Hälfte der deutschen Spieler nutzt weiterhin den Schwarzmarkt, sagt Studie

Fast die Hälfte der deutschen Spieler nutzt weiterhin den Schwarzmarkt, sagt Studie

Eine neue Untersuchung von der Universität Leipzig hat ergeben, dass nahezu die Hälfte aller Glücksspiele im Internet in Deutschland nach wie vor bei nicht lizenzierten Anbietern gespielt werden.

Das Deutsche Online Casino Verband und der Deutscher Sportwettenverband haben die Studie in Auftrag gegeben. Gunther Schnabl, ein Ökonom von der Universität Leipzig, hat die Studie verfasst.

Der Glücksspielstaatsvertrag, der im Juli in Kraft trat, erreicht sein zentrales Ziel nicht. Und dieses zentrale Ziel ist: Sicherzustellen, dass alle Online-Glüchsspiele über lizenzierte Plattformen (also ein sicheres Online-Casino Deutschland) abgewickelt werden. Und, wie gesagt, das ist nicht gegeben.

Deswegen verlangen DOCV und DSWV von der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL), das regulierte Glücksspielangebote fairer und auf den entsprechenden Wettbewerb auch innerhalb der EU zugeschnitten zu gestalten. Die GGL hat ihren Sitz in Halle und die Aufsicht über den Glücksspielmarkt. Sie wurde im Rahmen des 4. Glücksspielstaatsvertrags eingerichtet.

Die Studie in Zahlen

Eine illegale Website liegt dann vor, wenn mehrere zentrale Kriterien erfüllt sind. Erstens muss das Angebot vom deutschen Internet aus ohne VPN zugänglich sein. Zweitens wird es auf Deutsch präsentiert. Drittens wird die Seite ohne weiteres auch für deutsche Nutzer freischalten.

Der Bericht zeigt, dass in Deutschland nur die Hälfte der Spieler im Online-Bereich (50,7 Prozent) Zugang zu lizenzierten Plattformen hat. Geht man vom durchschnittlichen deutschen Internetnutzer aus, der 2018 von Eurostat mit 83 Prozent beziffert wurde, kommt man auf 33 Millionen Spieler, die Zugang zum regulierten Markt haben. Der Rest spielt im Grunde genommen im Black Market. Wenn die Zahl bei 50,7 Prozent Serie spielt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass 33 Millionen im Mainstream-Bereich zocken, da grenzenlos im Black Market, ziemlich hoch.

Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass 75 % der Einnahmen aus Online-Verkäufen über den Schwarzmarkt generiert werden. Das sind enorm hohe Zahlen, und sie kommen wirklich aus der aktuellen Studie. Und wenn man sich das überlegt, dann muss man auch überlegen, wie man dem ganzen Problem begegnet.

Versagende Regulierung

Die anhaltende Beliebtheit des Schwarzmarkts wird durch den einfachen Zugang für Spieler begünstigt. Hinzu kommt die verstärkte, nahezu flächendeckende Werbung im Internet für nicht lizenzierte Glücksspielanbieter. Aber auch die ungebrochene Popularität diverser Glücksspiele tut ein Übriges dazu, diesen Sumpf weiterhin sprießen zu lassen.

Ebenso wird betont, dass die Attraktivität des regulierten Marktes leidet, wenn Einsatzlimits und Boni zu stark eingeschränkt sind – die Spieler nach flexibleren Alternativen suchen.

  • FOCUS: All-in-Reduzierungen gegenüber dem nicht [...] 
  • In den USA gibt es keinen einheitlichen Regulierungsrahmen. 
  • Spieler haben Vorurteile gegenüber regulierten Anbietern und entscheiden sich bei ihren Wetten bevorzugt für nicht regulierte Anbieter.

Die Resultate werden nicht ohne Wirkung auf die deutschen Regulierungsbehörden bleiben, die ihren Kurs in den letzten Jahren kräftig verschärft haben. Die BaFin, Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und andere Institutionen warnen verstärkt vor den Gefahren einer Spielsucht. Auf die Problematik des Glücksspielentzugs hat auch der Drogenbeauftragte der Bundesregierung in der letzten Woche hingewiesen. Die BaFin behält die Anbieter im Auge. Maßnahmen wie der Einsatz von Rücklagen sollen die Spielerschutzfinanzierung auf solide Fundamente stellen.

Die Studie, die der Bundestag in Auftrag gab, hat Folgendes festgestellt:

  •  2,3 % der Bundesbürger im Alter von 18 bis 70 Jahren sind von der Spielersucht betroffen.
  • In absoluten Zahlen heißt das: 1,3 Millionen Menschen in Deutschland sind spielsüchtig 
  • ein Anteil, der über dem europäischen Durchschnitt liegt. 
  • Der Hauptanteil der problematischen Spieler ist unter den Automatenspielern zu finden.

Dringende Maßnahmen erforderlich

Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse fordern DOCV und DSWV, dass außerordentlich viel unternommen werden muss, um das Problem zu bekämpfen. 

Aufgerufen wird die GGL in dem dargestellten Aktionsplan, das regulatorische Umfeld, in dem sie zurzeit tätig ist, zu überprüfen. Gleichzeitig wird eine engere Zusammenarbeit mit der regulierten Industrie, der GGL, politischen Gremien und politischen Interessensgruppen gefordert.

Der Bericht schlägt außerdem vor, das Steuersystem zu verbessern und die Regulierungen flexibler zu gestalten. Die Absicht ist, das lizenzierte Spielangebot für Spieler ansprechender zu machen.

Im vergangenen Monat wurde bei der Bundeskonferenz zum Glücksspielwesen des Behörden Spiegels die Gefahr des Schwarzmarkts für Spieler angesprochen. Wes Himes, Executive Director für Standards und Innovation beim Betting and Gaming Council, wies darauf hin, dass das beste Mittel zur Bekämpfung des illegalen Marktes ein "wettbewerbsfähiger, regulierter Markt" sei. "Wenn man sich das Wettgeschäft ansieht und die Länder vergleicht, in denen es reguliert und in denen es nicht reguliert ist: Wo findet man die besten Standards, die besten Verbraucherschutzregelungen, die besten Betrugspräventionsmaßnahmen, die besten Landesgesellschaften, die gesundeste Wettbewerbslandschaft? Das ist in den meisten Fällen die Geschichte jener Länder, in denen auch alles . . .

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